Semesterprogramm Aktuell

Wintersemester 2024/2025

Bachelor

Charles Robert Cockerell, „Comparative Heights of Some of the Principal Buildings of the World“, 1842, Lithographie, 29,5 x 53cm, Victoria & Albert Museum, © Victoria & Albert Museum, https://collections.vam.ac.uk/item/O1004072/comparative-heights-of-some-of-print-cockerell-charles-robert/
Charles Robert Cockerell, „Comparative Heights of Some of the Principal Buildings of the World“, 1842, Lithographie, 29,5 x 53cm, Victoria & Albert Museum, © Victoria & Albert Museum, https://collections.vam.ac.uk/item/O1004072/comparative-heights-of-some-of-print-cockerell-charles-robert/

Basiskurs Architekturgeschichte

Prof. Dr. Christiane Salge
Christina Clausen

Bachelorseminar

Immer dienstagsvormittags

Raum: Wird noch bekannt gegeben
Sprache: Deutsch
Weitere Kurse bei KlArch und ATW:
Clemens Brünenberg; Franziska Lang;
Sandra Meireis; Oliver Sukrow



Das einsemestrige Modul zur Einführung in die (als westlich-europäisch kanonisierte) Architekturgeschichte gibt anhand ausgewählter Beispielbauten einen ersten Einblick in die Stil- und Epochengeschichte sowie unterschiedliche Bautypen und Bauaufgaben von der Antike bis in die Gegenwart. Im Zentrum steht die eigenständige Erarbeitung eines Kurzreferats, in dem das vorgestellte Bauwerk beschrieben und mithilfe von Vergleichsbauten in den Kontext der europäischen Architekturgeschichte eingeordnet wird. Neben einem Grundwortschatz architekturhistorischer Termini sowie deren Anwendung werden dabei die Recherche von themenspezifischer Literatur und der wissenschaftliche Umgang mit Informationen eingeübt. In einer Prüfung am Semesterende werden die im Kurs erarbeiteten Kenntnisse überprüft.

The course provides a short overview of the canonized Western-European architectural history by style and period from antiquity to the present, using different building types and constructions as exemplars. The course consists of individual presentations and fact sheets of selected buildings developed by the students, who ought to describe a monument and place it in the wider context of European architectural history. Aside from learning basic technical terms and their application, the use of and work with specialist literature as well as the implementation of expert knowledge will be trained. The course ends with an oral examination in which the knowledge acquired during the semester will be reviewed.

Bad Nauheim, Saline im Umbau, © MvE 2017
Bad Nauheim, Saline im Umbau, © MvE 2017

Einführung in die Denkmalpflege

Prof. Dr. Christiane Salge
Dr. Meinrad v. Engelberg

Bachelorvorlesung (Wahlpflichtfach)

Immer dienstags von 12:00 bis 13:20

Raum: L3|01 A92
Sprache: Deutsch











Bauen im Bestand, also die konkrete Auseinandersetzung mit vorgefundenen Situationen, bestimmt den heutigen ArchitektInnenalltag. Gerade qualitätvolle Bauwerke und Ensembles unterliegen oft dem Denkmalschutz – was bedeutet das in der Praxis? Was ist hier zu beachten, welche Entscheidungen sind zu treffen, welche Erwartungen haben die Fachbehörden im Hinblick auf wertvolle Bausubstanz und sensible städtebauliche Situationen? Welche Bedeutung haben die verschiedenen Kategorien von Ensembleschutz, Einzeldenkmal bis hin zum Unesco-Welterbe? Was passiert, wenn der Denkmalschutz mit anderen Interessen, z.B. wirtschaftlicher oder ökologischer Art, kollidiert? In Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen wird in diesem Semester eine Ringvorlesung angeboten, bei der die MitarbeiterInnen des Amtes grundsätzliche Fragen ihres jeweiligen Fachgebiets wie Inventarisation, Bauforschung, Denkmalrecht, Garten.- und Industriedenkmalpflege oder Restaurierung an konkreten Beispielen erläutern, zum Mitdenken und zur Diskussion auffordern. Die Themen und Inhalte der Gesamtveranstaltung werden am Semesterende in einer Klausur überprüft.

Die Vorlesung ist eines von mehreren Angeboten im neugeschaffenen Wahlpflichtfach „Praxis und Technik“ im B.Sc. 2022 (neue PO, 5 CP). Dieses Modul sollte im 5. Semester, kann aber auch früher belegt werden. Das neue Wahlpflichtfach wird nicht über die digitale Wahl gewählt (keine Teilnahmebeschränkung). Dieses Angebot findet nicht in jedem Studienjahr statt, daher sollten Interessierte unbedingt JETZT davon Gebrauch machen.

Building in existing structures, i.e. the concrete examination of existing situations, determines the everyday life of architects today. High-quality buildings and ensembles in particular are often subject to monument protection – what does this mean in practice? What needs to be considered here, what decisions need to be made, what expectations do the authorities have with regard to valuable buildings and sensitive urban planning situations? In cooperation with the Hesse State Office for the Preservation of Historic Monuments, a lecture series is being offered this semester in which the office's employees will explain fundamental questions in their respective specialist areas such as inventory, building research, monument law, garden and industrial monument preservation or restoration using concrete examples, encouraging participants to think and discuss. The topics and content of the entire course will be assessed in a written examination at the end of the semester.

Jean-Jacques Moll, „Plan einer Stadt von 100.000 Seelen“, 1801, © https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Moll_Plan_d_une_ville_de_cent_mille_ames_1801.jpg
Jean-Jacques Moll, „Plan einer Stadt von 100.000 Seelen“, 1801, © https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Moll_Plan_d_une_ville_de_cent_mille_ames_1801.jpg

Städtebau zwischen Theorie und Praxis

Prof. Dr. Christiane Salge

Bachelorseminar

Immer montags von 15:00 bis 16:30 Uhr

Raum: L3|01 R437
Sprache: Deutsch und Englisch (passive Deutschkenntnisse sind erforderlich, Referate können auf Englisch gehalten werden)




Wie soll die Stadt der Zukunft aussehen? Wie hat man sich im Verlauf der Geschichte mit dieser Frage auseinandergesetzt, wie hat sich die Vorstellung von der idealen Stadt im Verlauf der Geschichte verändert? Mit diesen Fragen wollen wir uns im Seminar auseinandersetzen und dabei Städtebaukonzepte vom Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert untersuchen. Wir werden uns dem Thema einerseits über das Lesen von ausgewählten Städtebautheorien und andererseits durch die Analyse gebauter Beispiele nähern. Mit diesem Ansatz können wir die oftmals utopischen Idealstadtkonzepte auf ihre architektonische und ästhetische Umsetzbarkeit überprüfen und dabei aber auch die gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Hintergründe berücksichtigen. Zugleich werden auch weitere Themen in einzelnen Seminarstunden behandelt, die zum Beispiel die Darstellung bzw. Wahrnehmung der Stadt in Kunst und Literatur, die Bedeutung von Stadtregularien auf die Ästhetik der Stadt oder genderspezifische und postkoloniale Aspekte des Städtebaues betreffen.

What should the city of the future look like? How has this question been addressed throughout history and how has the idea of the ideal city changed over the course of history? We want to address these questions in the seminar and analyse urban planning concepts from the Middle Ages to the 21st century. We will approach the topic on the one hand by reading selected urban planning theories and on the other hand by analysing built examples. This approach will enable us to examine the often utopian ideal city concepts for their architectural and aesthetic feasibility, while also taking into account the social, political and economic background. At the same time, other topics are also dealt with in individual seminar lessons, such as the representation and perception of the city in art and literature, the significance of urban regulations for the aesthetics of the city or gender-specific and post-colonial aspects of urban development.

Saul Leiter, „One of My Favourites“, ca. 1960, Gouache, Kasein und Aquarellfarbe auf Papier, 50,9 x 38 cm, © Saul Leiter Foundation
Saul Leiter, „One of My Favourites“, ca. 1960, Gouache, Kasein und Aquarellfarbe auf Papier, 50,9 x 38 cm, © Saul Leiter Foundation

Farbe in der Kunst

Dr. des. Elena Skarke

Bachelorseminar (Blockveranstaltung)

Einführungsveranstaltung
am 18.10.2024 von 09.00 bis 10.30 Uhr

Blockseminare & Exkursionen
von 10.00 bis 15.00 Uhr
29.11.2024, 13.12.2024 (Städel Museum), 20.12.2024, 17.01.2025, 24.01.2025,
25.01.2025 (Museum Reinhard Ernst)

Raum: L3|01 R437
Sprache: Deutsch und Englisch (passive Deutschkenntnisse sind erforderlich, Referate können auf Englisch gehalten werden)





Die Farbe spielt in der Kunstgeschichte nicht nur die Rolle eines gestalterischen Elements, sondern fungiert auch als Träger von Emotionen und Kommunikationsmittel. Selbst der Verzicht auf Farbe in monochromen Darstellungen ist Teil dieses kunsthistorischen Kanons. Im Rahmen des Seminars wird die Bedeutung von Farbe in der Kunst aus vier unterschiedlichen Perspektiven untersucht: als Träger von Emotionen, als zentrale Komponente in der abstrakten Malerei, in monochromen Farbgestaltungen sowie als Ausdruck eines „Wertesystems“ in der Kunst. Das Seminar erstreckt sich von der Malerei des Mittelalters bis hin zu Schwarz-Weiß-Fotografien des 20. Jahrhunderts. Ergänzt wird das Seminar durch zwei Exkursionstage, die es den Teilnehmenden ermöglichen, die Wirkung und Materialität der Farbe vor den originalen Kunstwerken zu studieren. Wir besuchen die Ausstellung „Rembrandts Amsterdam. Goldene Zeiten?“ sowie die Sammlung des Städel Museums in Frankfurt am Main. Außerdem besichtigen wir die Ausstellung „Farbe ist alles!“ im neu gegründeten Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden.

Color in art history serves not only as a means of design but also as a carrier of emotions and a medium of communication. Even the absence of color in monochromatic representations is part of this canon. In the seminar, we will explore the significance of color in art from four different perspectives: as a carrier of emotions, the role of color in abstract painting, monochromatic color schemes, and color as a „value system“ in art. The seminar spans from medieval painting to black-and-white photography in the 20th century. The course includes two excursion days, allowing participants to study the impact and materiality of color in front of original artworks. We visit the exhibition “Rembrandt's Amsterdam. Golden Times?” and the collection of the Städel Museum in Frankfurt am Main. Our second excursion will take us to the exhibition “Colour is Everything!” at the newly founded Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden.

„Ansicht des Conservatory im Garten des ehemaligen Carlton House“, 1817, Radierung, British Museum, © The Trustees of the British Museum, CC BY-NC-SA 4.0
„Ansicht des Conservatory im Garten des ehemaligen Carlton House“, 1817, Radierung, British Museum, © The Trustees of the British Museum, CC BY-NC-SA 4.0

It’s very british – isn’t it?

Prof. Dr. Michael Groblewski

Bachelorseminar (Blockveranstaltung)

Einführungsveranstaltung
am 18.10.2024 von 14:00 bis 17:00 Uhr

Blockseminare
von 14:00 bis 17:00 Uhr
25.10.24, 08.11.24, 15.11.24, 22.11.24, 06.12.24

Raum: L3|01 R110
Sprache: Deutsch und Englisch
(Veranstaltung in deutscher Sprache,
Referate dürfen nach Absprache auf Englisch
gehalten werden, Forschungsliteratur ist teilweise englisch)




Dass Sir Norman Foster den Wettbewerb zur Neugestaltung des Reichstagsgebäudes gewinnen konnte, hatte jenseits der unzweifelhaften Qualität seines Entwurfs auch damit zu tun, dass er als Brite zu der Nation gehört, die das Systemmodell einer parlamentarischen Demokratie als erste in einer Verfassung fixiert hat. Dieses zeitlich nahegelegene Beispiel für die viel längere Wirkungsgeschichte britischer Kunst und Architektur mag als Anlass gelten, sich mit diesem Kulturraum eingehender zu beschäftigen als das außerhalb der britischen Insel in der Kunstgeschichte geschieht. Das Seminar orientiert sich im Sinne eines Ausgangspunkts an Nikolaus Pevsners grundlegender Studie „The Englishness of English Art“ (London 1956) und vertieft thematisch ausgewählte Monumentengruppen vom Mittelalter bis zur Filmkunst der Gegenwart. Zentrale Rollen spielen dabei Porträt -und Landschaftsmalerei (Holbein, Gainsborough, Reynolds, Constable, Turner, Hamilton, Sutherland und Bacon) sowie die gesellschaftskritische Druckgrafik am prominenten Beispiel von William Hogarth, die wir vor Originalen in der Graphischen Sammlung des Städel in Frankfurt a.M. studieren und diskutieren wollen; in Bezug auf die Architektur setzen wir uns mit der Gewölbekunst der mittelalterlichen englischen Kathedralen vom Early-English bis zum Perpendicular über die Rezeption des palladianischen Klassizismus in der frühen Moderne (Jones, Kent, Adam) bis zur Glas-Eisen Architektur des 19. Jahrhunderts (Burton, Turner, Paxton) und deren zeitgenössischer Rezeption bei Sir Norman Foster auseinander; zwei Beispiele der Filmkunst (Antonionis „Blow up“ (1966) und Greenaways „The Draughtsman‘s Contract“ (1982) bilden eine abschließende historische Klammer.

Apart from the undoubted quality of his design, the fact that Sir Norman Foster won the competition to redesign the Reichstag building also had to do with the fact that, as a Briton, he belonged to the nation that was the first to enshrine the system model of a parliamentary democracy in a constitution. This example, which is close in time to the much longer history of the impact of British art and architecture, may serve as an occasion to look at this cultural area in more detail than is done in art historiography outside the British Isles. The seminar takes Nikolaus Pevsner's fundamental study „The Englishness of English Art“ (London 1956) as a starting point and examines selected groups of monuments from the Middle Ages to contemporary film art. In painting, we will focus on portrait and landscape painting (Holbein, Gainsborough, Reynolds, Constable, Turner, Hamilton, Sutherland, Bacon), but also on socially critical prints: we will study and discuss some works of William Hogarth in front of originals in the Städel Collection of Prints and Drawings in Frankfurt am Main. In relation to architecture, we will examine the vaultings of medieval english cathedrals from the Early English up to the Perpendicular, the reception of Palladian classicism in early modernism (Jones, Kent, Adam) and the glass and iron architecture of the 19th century (Burton, Turner, Paxton) and its contemporary reception by Sir Norman Foster. Two examples of film art (Antonioni's „Blow up“ (1966) and Greenaway's „The Draughtsman's Contract“ (1982) form a concluding historical bracket.

Master

Lesesaal im Stephen A. Schwarzman Building, New York Public Library, 1911, © Frederike Lausch
Lesesaal im Stephen A. Schwarzman Building, New York Public Library, 1911, © Frederike Lausch

Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens (TEWA)


Prof. Dr. Christiane Salge

Masterübung (neue Prüfungsordnung)
Workshop Wissenschaftliches Arbeiten

Einmalige Veranstaltung
am 10.12.2024 von 11:40 bis 13:10 Uhr

Raum: L3/01 A93
Sprache: Deutsch (schriftliches Exposé kann in englischer Sprache eingereicht werden)



Die Veranstaltung (die nur einmal im Semester stattfindet) richtet sich an Masterstudierende und ist idealerweise im 1. oder 2. Semester des Masterstudiums zu belegen. In dem Workshop werden die Grundlagen für das wissenschaftliche Arbeiten vor allem im Hinblick auf das Forschungsmodul exemplarisch erlernt. Neben einer Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten (Bibliotheksrecherche, Zitieren, wiss. Schreiben etc.) erhält man Einblick in spezifische methodische Zugänge der Fachgruppen des Fachbereichs 15. Zu erarbeiten ist ein Kurzexposé zu einem Thema mit Fragestellung und These, dem methodischen Vorgehen und dem Stand der Forschung.

Wir haben einen umfangreichen Moodle-Kurs eingerichtet, der Sie bei der Erstellung der Übungsleistung im Workshop Wissenschaftliches Arbeiten unterstützt.

The course is aimed at Master’s students and should ideally be taken in the 1st or 2nd semester of the Master’s program. The workshop provides an exemplary introduction to the basics of scientific work, especially with regard to the research module. In addition to an introduction to scientific work (library research, citation, scientific writing, etc.), you will gain insight into specific methodological approaches of the Subject Groups A to F of Department 15. Students are required to prepare a short exposé on a topic with a research question and thesis, the methodological approach and the current state of research. We have set up a comprehensive Moodle course to support you with the preparation of the exercises in the Scientific Work workshop.

KZ Buchenwald, Lagerzaun und Krematorium, 2010, © MvE 2010
KZ Buchenwald, Lagerzaun und Krematorium, 2010, © MvE 2010

„Holocaust“ zeigen

Dr. Meinrad v. Engelberg

Masterseminar (auch für Bachelor wählbar)

Immer donnerstags von 10.00 bis 11.30 Uhr

Raum: L3|01 R 110
Sprache: Deutsch und Englisch (Passive Deutschkenntnisse erforderlich)




Was meint „Holocaust“? Zunächst der Titel einer amerikanischen Fernsehserie zur Geschichte einer fiktiven jüdischen Familie im 3. Reich (1978), hat sich der Begriff seitdem zum international verständlichen Synonym für das „größte Menschheitsverbrechen der Geschichte“ entwickelt. Thema des Seminars ist das „Zeigen“ des „Unsagbaren“, also: Wie wird dieses für viele unfassbare historische Ereignis medial sichtbar gemacht, inszeniert, erinnert, erzählt, kommentiert? Bald wird es nur noch medial vermittelte Zeugnisse des „Holocaust“ geben. Thema des Seminars sind die verschiedenen Formen der Sichtbarmachung: Fotos, Filme (dokumentarisch und fiktiv), Comics, Texte, Denkmäler, Museen, Kunstwerke, „authentische“ (d.h. oft musealisierte) Orte usw.. Inwieweit beeinflussen fiktionale Werke unsere Wahrnehmung der „historischen Fakten“? Welche künstlerischen Mittel sind „zulässig“, wo liegt die Grenze zwischen Vergegenwärtigung und Fälschung? Wie offen ist die Deutung bestimmter Formen, Riten und Konventionen der Erinnerungskonstruktion, gibt es Grenzen der Scham, der Pietät, des „guten Geschmacks“, und wer legt diese fest?

What does “Holocaust” mean? Initially the title of an American television series about the story of a fictional Jewish family in the Third Reich (1978), the term has since developed into an internationally understandable synonym for the “greatest crime against humanity in history”, also remembered under other names, e.g.: murder of the Jews, Shoah, “Endlösung [final solution]”, “Auschwitz”.

The topic of the seminar is “showing” the “unsayable”, i.e.: How is this historical event, which is incomprehensible to many, made visible, staged, remembered, told and commented in the media? This question is being asked with increasing intensity in the 80th year since the end of the war, because the number of contemporary eye-witnesses is getting smaller and the epochal, cultural and generational gap is getting bigger and bigger. At the same time, the number of competing topics (genocides, colonialism, current war crimes, slavery, Middle East conflict, climate impacts, etc.) that demand comparable public attention is increasing. Soon there will only be media-mediated evidence of the “Holocaust”, all of which are necessarily time-bound constructions of memory and are therefore subject to the constant change in reception expectations.

The topic of the seminar is the various forms of visualization: photos, films (documentary and fictional), comics, texts, monuments, museums, works of art, “authentic” (i.e. often museumized) places, etc. Which means are used to achieve what effect on public? To what extent do works of fiction influence our perception of “historical facts”? Which artistic means are “permissible”, where is the boundary between representation and forgery? How open is the interpretation of certain forms, rites and conventions of memory construction? Are there limits to shame, piety and “good taste”, and who determines these?

M. Merian d. Ä., Oppenheim, Ansicht von Südosten, 1645, © Creative Commons
M. Merian d. Ä., Oppenheim, Ansicht von Südosten, 1645, © Creative Commons

Auf Spurensuche

Prof. Dr. Lisa Horstmann

Masterseminar (Blockveranstaltung)

Einführungsveranstaltung
am 18.10.2024 von 11:00 bis 13:00 Uhr

Blockseminare
von 10:00 bis 15:00
25.10.2024, 01.11.2024, 15.11.2024, 07.02.2025

Exkursionen
08.11.2024 (Oppenheim),16.11.2024 (Mainz)

Raum: L3|01 R437
Sprache: Deutsch



In diesem Semester wollen wir zusammen mit Expert:innen der Mainzer Akademie der Wissenschaften und Literatur auf eine Entdeckungsreise durch die Kulturgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit begeben. Im ersten Teil erhalten die Studierenden eine Einführung in die epigraphische Arbeit: Wie erforscht man mittelalterliche Inschriften? Welchen erkenntnistheoretischen Mehrwert bieten uns diese historischen Schriftzeugnisse? Anhand der Inschriften der Katharinenkirche in Oppenheim und im Stadtgebiet werden wir die Geschichte der Stadt und ihrer bedeutenden Bauwerke nachverfolgen und analysieren.

Der zweite Teil des Seminars widmet sich einer weniger bekannten, aber ebenso wichtigen Spur der Vergangenheit: historischen Graffiti. Diese Inschriften, oft informell und nicht autorisiert, sind wertvolle Zeugnisse individueller und kollektiver Erinnerung. Trotz ihres historischen Werts stehen sie häufig im Schatten offizieller Inschriften und geraten bei Restaurationsarbeiten in Vergessenheit oder verschwinden ganz. An den frühneuzeitlichen Grabdenkmälern im Mainzer Dom sind unzählige solcher Graffiti erhalten, die bisher wissenschaftlich nicht aufgearbeitet wurden. Ziel des Seminars ist es, diese seltenen Zeugnisse zu dokumentieren, zu analysieren und so einen Beitrag zu ihrem Erhalt zu leisten.

Das Seminar wird als Blockveranstaltung durchgeführt, mit zwei Tagesexkursionen nach Oppenheim und Mainz, bei denen die Studierenden das Gelernte direkt vor Ort anwenden können. In Zusammenarbeit mit der Mainzer Arbeitsstelle des Akademieprojekts „Deutsche Inschriften“ wollen wir uns auf diese Spurensuche begeben und einen neuen Blick auf historische Schriftkultur gewinnen.

Searching for traces of inscriptions and historical graffiti in Oppenheim and Mainz. This semester we want to go on a journey of discovery through the cultural history of the Middle Ages and the early modern period together with experts from the Mainz Academy of Sciences and Literature. In the first part, students receive an introduction to epigraphic work: How do you research medieval inscriptions? What epistemological added value do these historical written documents offer us? Using the inscriptions on St. Catherine's Church in Oppenheim and in the city area, we will trace and analyze the history of the city and its important buildings. The second part of the seminar is dedicated to a lesser-known but equally important trace of the past: historical graffiti. These inscriptions, often informal and unauthorized, are valuable evidence of individual and collective memory. Despite their historical value, they are often overshadowed by official inscriptions and are forgotten or disappear completely during restoration work. Countless graffiti like this has been preserved on the early modern grave monuments in Mainz Cathedral, which have not yet been scientifically examined. The aim of the seminar is to document and analyze these rare testimonies and thus make a contribution to their preservation. The seminar is held as a block event, with two day trips to Oppenheim and Mainz, during which the students can apply what they have learned directly on site. In collaboration with the Mainz office of the “German Inscriptions” academy project, we want to search for clues and gain a new perspective on historical written culture.