Eine deutsche Architekturfakultät, an der seit 1869 Kunstgeschichte gelehrt wird, ist eine Besonderheit. Wir sind uns dieser außergewöhnlichen Stellung bewusst und ergreifen die Chance, den hier studierenden angehenden Architektinnen und Architekten die historischen Hintergründe von Bau- und Kunstwerken zu vermitteln. Daraus soll ein Verständnis des Wandels von Architektur erwachsen, das das Bewusstsein für den historischen Kontext schärft und eine kritische Reflexion über gegenwärtige Bauaufgaben ermöglicht.
Athene-Hauptpreis für „Forschungswerkstatt zur Geschichte des Instituts für Tropisches Bauen in Darmstadt (1960er–1990er Jahre)"
Tag der Lehre
Wir freuen uns sehr, dass unsere ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Frederike Lausch gemeinsam mit Adrian Franco mit dem Athene-Hauptpreis für gute Lehre ausgezeichnet wurde.
Programmierte Hoffnung – Architekturexperimente an der HfG Ulm
15. Februar bis 26. Oktober 2025
Anfangs noch in der Tradition des Bauhauses vom Gründungsrektor und Bauhausschüler Max Bill geleitet, entwickelte sich die Architekturabteilung der HfG Ulm unter Konrad Wachsmann und Herbert Ohl rasch zu einem Hotspot des ‚industrialisierten Bauens‘. Wissenschaftlich und international vernetzt, erarbeiteten Lehrende und Studierende gemeinsam mit der Bauindustrie visionäre Konzepte für eine technisierte Welt. Neben Architekten wie Richard Buckminster Fuller, Ray und Charles Eames, Frei Otto und Yona Friedman prägten auch führende Köpfe der Geistes-, Natur- und Ingenieurwissenschaften das Lehrprogramm. Disziplinen wie Kybernetik, Operationsanalyse und Wissenschaftstheorie – vertreten durch Pioniere wie Norbert Wiener, Max Bense und Horst Rittel – wurden integraler Bestandteil der Ausbildung. Ziel war es, Architektur als ‚programmierte Hoffnung‘ wissenschaftlich, interdisziplinär und sozial verantwortlich zu denken.