Forschung

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Martin Pozsgai (gemeinsam mit Tobias Büchi und Werner Oechslin) „Architekturtheorie im deutschsprachigen Kulturraum 1486–1648“

Deutschsprachige Architekturtheorie war und ist ein Stiefkind der Forschung. Einer der Gründe ist die Vielfalt der Bedürfnisse und Kompetenzen: Ingenieurwesen und Festungsbau dominierten die Praxis, die ‹Civilarchitektur› entwickelte sich erst allmählich. Gerade weil sich das Berufsbild schnell veränderte, sind die Interessen und Einflüsse mannigfaltig. Die hier vorgelegte erstmalige Zusammensicht des disparaten Schrifttums und eine genauere Analyse schließen empfindliche Lücken; sie erlauben es, manche Akzente neu und anders zu setzen und bringen zuweilen auch Überraschendes zutage.

Das Nachschlagewerk bietet eine systematische Erfassung der zwischen 1486 und 1648 veröffentlichten architekturtheoretischen Werke von mehr als sechzig Autoren. In 442 Katalogeinträgen werden rund 1000 verschiedene Einzelexemplare aus in- und ausländischen Bibliotheken beschrieben. Neben der Titeltranskription, Kollation und Paginierung der Werke finden sich Beschreibungen der Texte und der Illustrationen, deren Zeichner und Stecher so weit als möglich identifiziert wurden. Rund 870 Abbildungen illustrieren den Katalog. Er umfasst unter anderem Walther Hermann Ryffs kommentierte Vitruv-Ausgaben, ins Deutsche übertragene italienische Traktatliteratur (Serlio und Vignola) sowie die ‹Säulenbücher› von Hans Blum, Wendel Dietterlin, Gabriel Krammer und Rutger Kasemann. Berücksichtigt werden auch Traktate zur Festungsbaukunst von Albrecht Dürer, Daniel Specklin und Wilhelm Dilich sowie Schriften zur Geometrie und Perspektive, etwa von Hans Lencker und Wenzel Jamnitzer. In einem einleitenden Text werden der Forschungsstand und grundsätzliche Fragen diskutiert.